Hier erfahren Sie, wie sich teils stärkste ziehende, stechende oder bohrende Schmerzen und Taubheitsgefühle des Stütz- und Bewegungsapparates ohne konventionelle Methoden zur Behandung von Beschwerden behandeln lassen. Der Münchner Orthopäde Dr. Harry Böthig setzt erfolgreich seit 2014 zur Behandlung dieser Art von Beschwerden, ein osteopathisches Verfahren ein: die Faszientherapie nach dem Fasziendistorsionsmodell.
Wie funktioniert FDM?
FDM basiert auf der Annahme, dass Verdrehungen (Distorsionen) des Bindegewebes (Faszien) zu Beschwerden führen und dass durch ein Rückgängigmachen dieser Distorsionen die Beschwerden augenblicklich verschwinden.
Der amerikanische Arzt und Osteopath Stephen Typaldos fragte sich, woran es liegt, dass vielen Menschen mit akuten und chronischen Beschwerden mit klassischen medizinischen Verfahren oft nicht ausreichend geholfen werden kann und entwickelte Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts aus dieser für ihn frustrierenden Situation eine neue Sichtweise, Beschwerden von Patienten zu deuten. Das Ergebnis ist eines der effektivsten Behandlungskonzepte zur Behandlung von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, das einem Therapeuten derzeit zur Verfügung steht – das FDM.
Nach FDM ist der Patient Experte für seinen Körper. Der zu Behandelnde führt den Behandler zur Diagnose und der richtigen Therapie. Der Behandler drückt oder streicht dann mit Daumen oder mehreren Fingern oder nutzt Hilfsmittel. Dabei wird komplett auf konventionelle Methoden verzichtet wie den Einsatz von Medikamenten und Spritzen.
Informationsfilm der EFDMA
Beschwerden von Patienten, auf welche die Schulmedizin bisher keine zufriedenstellende Antwort weiß, können mit dem Fasziendistorsionsmodell (FDM) als derzeit wohl erfolgreichste manuelle Schmerztherapie schnell, effizient und nachhaltig behandelt werden. Und dies ohne vorherige aufwendige technische Untersuchungen.
Was sind Faszien?
Faszien sind die weißen Fasern, die beispielsweise beim Rindfleischschneiden weggeschnitten werden. Jeder, der dies gemacht hat, weiß wie fest dieses Gewebe ist. Das Fasziensystem (Bindegewebe) durchzieht unseren gesamten Körper; Faszien umschließen unsere Knochen, Organe, Nerven und Muskeln. Sie sind kollagenes, faseriges Bindgewebe, das stützt und wichtig ist für die Schmerz- und Körperwahrnehmung. Es ist auch in der Lage, sich wie Muskeln zusammenzuziehen.
Und übrigens: Das Kängeruh springt nicht so weit und ausdauernd durch Muskelkraft, sondern dadurch, dass sich Faszien zusammenziehen und wie ein Katapult entspannen können.
Sendung „Quarks & Co“ des WDR zum Thema Faszien
In der Schulmedizin bislang unterschätzt, führten die Faszien bis dato nur ein Schattendasein. Dabei haben sie wichtige Funktionen und sind nicht nur Füllmaterial. Aber sehen Sie selbst …
Ist die Behandlung schmerzhaft; wann stellt sich ein Behandlungserfolg ein?
Einige Techniken sind schmerzhaft, andere nicht. Einige Griffe könnnen Hämatome verursachen – die alle ungefährlich sind – andere nicht.
Schmerz ist subjektiv. Jeder empfindet ihn anders. Ob die Behandlung sofort anschlägt, oder ob es mehrerer Behandlungen bedarf, ist vom Einzelfall abhängig. In der Regel sollte es nach drei Behandlungen zu einer spürbaren Besserung kommen. Oft aber sind die Symptome schon nach der ersten Behandlung spürbar besser oder ganz weg. Es muss dann nachbehandelt werden, wenn nach ca. 1–2 Wochen der Schmerz wieder durchkommt, der in den meisten Fällen dann aber nicht mehr so stark ist wie anfangs.
Wird eine Faszientherapie von der Kasse übernommen?
Die gesetzlichen Kassen übernehmen – mit wenigen Ausnahmen – die Kosten dieser Therapie noch nicht. Die privaten Kassen übernehmen in der Regel die Kosten.